Es gibt viele kleine Sünder

Was für die Basler an der Fasnacht die Schnitzelbank, das ist für die Nidwaldner an der Älperchilbi der Älperspruch. Gestern wurde den Stansern, Stansstadern, Ennetmoosern, Obbürgern, Oberdorfern und Bürern das «Sündenregister» vom Alphittli herunter vorgetragen. Oft passieren ja die kleinen Sünden aus der Überlegung, besonders schlau zu sein. Da vernimmt man, dass der Landschreiber die wichtigsten Utensilien als Velorennfahrer zu Hause lässt, der Oberdorfer Gemeindepräsident ein Feuerchen entzündet, das die Polizei auf den Platz ruft, oder dass ein Stanser Gemeindearbeiter bei einer Hilfsaktion selber im Gerbibach baden geht.

Engel und Luftschiff

Die Älperspruch-Autoren hatten unter anderem den Umbau des Hotels Engel und das Luftschiff besonders ins Herz geschlossen. Hier ein Müstetchen zu diesem Thema: «Dr' Ängel hed sich veränderät, das gsehni nu gley, är tuäd nid, epä schener, aber anders sey. / D' Hotelzimmer tiägid verschiedeni Farbä ha, aber is Schwarz inä, weil doch niämer gah. / Dr’ Ängel und d’r Zepelin, sind gleych dra, bed miänd Kritik, er’tha. / Fir diä eintä isch d’r Zepelin ä scheni Sach, und dä andärä macht är, z' viel Krach. / Lärm-Mässigä hend's miässä machä, das isch ja zum lachä. Z' tutsigä vo Aito tiänd miär täglich – gherä, ä Rasämeier, wurd nu meh sterä. / Gid’s gley Lärmmässigä firä Rassiäraparat, oder fir’ä Wecker, wo z' luit gaht? /Vom Mitmänsch wend sum, neyd me gherä, gley tuäd sum scho, s'Zänd putzä sterä.»

«Wasser isch Läbä»

Dass Nidwalden in diesem Sommer bei der Trockenperiode glimpflich über die Runde kam, war mit ein Grund, zuerst Gott im Dankgottesdienst die Ehre zu erweisen. Ehrenprediger' Guardian Damasus Flühler erwähnte das Signet der Älper 2003, in dem der Stanser Künstler Heini Gut die Berge rings um Stans symbolisch darstellte. Sie sind ja die Wasserschlösser. «Wer danken kann, wie es die Älper an der Älperkilbi tun, der anerkennt, dass es immer auch andere Menschen zum Glück braucht. Wer dankt, der bringt auch Vertrauen und Hoffen zum Ausdruck», sagte Damasus Flühler. Mitgestaltet wurde der Gottesdienst durch Hans Schmid an der Orgel, der dieser die «Jodel» entlockte, während die Stanser Jodlerbuebe diese mit der eigenen Stimme vortrugen. Der Betruf wurde von Paul Odermatt, Staldifeld, gesungen.

Das Nachmittagprogramm wurde mit dem Umzug, voran das «Frutt-Senten», eröffnet. Dabei spielte das Wasser bei mehreren Sujets die zentrale Rolle. Selbstverständlich fehlte auch das Kaffeewasser mit Zusatz nicht, das grosszügig verteilt wurde.  WERNER FLURY 

EXPRESS

> Die Älperchilbi fand vor grosser Zuschauerkulisse statt.

> Das «Frutt-Senten» begeisterte auch die nichtlandwirtschaftliche Bevölkerung.

> Im Älperspruch kamen kleine und grosse Sünden aus dem Jahr an die Öffentlichkeit.

Die Älperchilbi sit auch immer der Tag der Butzi und der Kinder. Sie necken sich gegenseitig, aber mit den Süssigkeiten bringen die Butzi die Kinder auf Ihre Seite, wie die bittenden Hände der Kinder zeigen.

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