Ausgabe
vom Montag, 21. Oktober 2002
Älplerchilbi in Ob- und
Nidwalden
Träfe Sprüche zum Erntedank
«Gang nid zwiit, sisch Älplerchilbiziit»:
Mit diesem Motto warb die Älplergesellschaft Hergiswil für die Älplerchilbi.
Gefeiert wurde aber auch anderswo in Ob- und Nidwalden.
So bunt
wie der Herbstwald präsentierten sich am Wochenende in Hergiswil,
Stans, Sachseln und Sarnen die Erntedankfeste, die Älplerchilben. Während
in Obwalden die Feste an einem Werktag stattfinden - Sarnen und Sachseln
haben es immerhin schon auf den Samstag gebracht - werden diese in
Nidwalden jeweils am Sonntag gefeiert. Mit Dankgottesdiensten in der
Kirche beginnt der Tag aber bei allen. Schmucke Älplerbeamte in
Begleitung von Frauen und Meitli, Musik und Jodelgesang prägen das
Fest. Was für die Basler Fasnacht die Schnitzelbänke bedeuten,
markieren für die Älplerchilbi-Feste die Älpersprüche. Ob sie von
kernigen Figuren oder den Wilden, Wildmaa und Wildwyb, zum Besten
gegeben werden, sie gelten als Höhepunkte. Sie rühmen (fast immer) die
Landwirtschaft, kritisieren die Politik, bringen Chiltergschichtli,
Lausbubenstreiche und weitere Begebenheiten ans Tageslicht.
Trudi Kiser und Franz Kiser waren in Sarnen dafür besorgt, dass die
Kilbi den offiziellen Anstrich erhielt:
«Industrie isch für Obwaldä ganz wichtig. Das mä d Brilläfabrik
buiwd, schind miär ai richtig. Mä sett de aber nid nur mid ärä grossä
Belichtig plagiärä, gschieder wärs, afa z produziärä.»
In Sachseln machte sich Niklaus Rohrer als Sprücheschreiber stark. Wie
eine junge Frau selbst eine Haartönung vornahm, wurde so beschrieben:
«Si liogt i Schpiägel, betrachtet iri Haar, da fählt ä Tönig, das
isch doch klar. So isch si schnell hinderä is Bad, ich machä gloibi
das jetz grad. Uiftreid hed si diä Tönig und kurz la iwirke, da fad si
s Joggingfieber afä zwicke. Gli gsehsch si vo dr Flüematt wägflitzä,
nid lang gahts, fad si zimpftig afä schwitzä. Si diod im halbä Fliäli
umäspringä, gmerkt nid, wie die rotbruin Farb diod abärinnä, drheime
hed si de chenä en Uberraschig erläbe, nid nur am Haar, oi am BH diod
die Tönig jetz chläbä.»
Älplerschreiber Ueli Schneider verfasste die Sprüche in Hergiswil. Der
Monolith durfte dabei nicht fehlen:
«De Roberto Niederer hed ä Idee, gärn wett är de Monolyt z Hergiswil
gseh. Doch da fragt sich isere eine de scho, wie dä Roberto uf diä
Idee isch cho. Dä roschtig Chlotz bi üs im See, ä Fuischt ufs Aig,
dui wirsch äs gseh. Hoffetlich tueds de mit em Roscht chli vorwärts
gah, dass mier dä Chlotz nid nu 20 Jahr miänd ha. Ich meinti, bevor d
Glasi de Monolit cha poschte, tued dä hoffetlich ganz verroschte.»
Sepp Flühler, Sepp Joller, Martina Joller und Paul Odermatt, welche die
Sprüche von Stans zusammentrugen, gaben sie auf dem Älplerwagen gleich
selbst zum Besten:
«Eysä dritt Hauptmä Camenzind Seppli ziähd gmiätlich a dr Pfiife
bimenä Scheppli, was dich so richtig z gumpe macht, isch ä ächti
Gersaier Fasnacht. Da kennsch dui niid, wirsch erscht nu vo dr Muätter
betriid. Am Morgä Clown, am Namittag us Matros, am Abig us Teyfu, da wär
eppis los. Am anderä Tag gasch wieder hei i s Rathuis, und seisch zu
deynere liebe Muis: Da isch d Wesch mit Hosä, Firlifanz, Chappä und
Frack, s Fraiili schittled dr Chopf: Sepp, das isch nur s Muetters Chlämmerlisack.»
Dass in der Finanz- und Milchpolitik, in Firmenmanagements oder bei
Grossanlässen der Wurm drin steckt, monierte in Stans zudem ein grosser
wurmstichiger Apfel.
VON ROSMARIE BERLINGER
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vom Samstag, 5. Oktober 2002 Älperchilbi
Stans
Die Älper feiern und zeigen
Solidarität
Am 20.Oktober feiern die Stanser Älper
in der Pfarrkirche, auf dem Dorfplatz und im Pestalozzisaal. Das Hotel
Engel öffnet seine Türen erst wieder am 31.Oktober.
Die Stanser Älpergesellschaft
ist voll in den Vorbereitungen für die Älperchilbi vom Sonntag,
20.Oktober. Die Hauptmänner und Statthalter sind am Organisieren eines
Umzugs mit rund zwanzig Nummern, wobei das Senten-Vieh wiederum diesen
anführen wird. Die Älperbeamten und andere Gruppen sind dabei, schöne
Umzugswagen zu gestalten, die dem gewählten Motto gerecht werden.
«Mier dankid und hälfid»
Der Stanser Grafiker Fredi Businger hat das Motto für die Älperchilbi
2002 grafisch umgesetzt, und in der Heilpädagogischen Werkstätte wurde
eine Plakette geschaffen. Der Erlös aus dem Verkauf der Plaketten kommt
den Unwettergeschädigten im Kanton Appenzell zu. Der erste Pfleger
Ferdinand Keiser hat diesbezüglich die Kontakte nach Appenzell
geschaffen, dass die Hilfe ungeschmälert den Direktbetroffenen zukommt.
Diese Plaketten werden in der Woche vor der Älperchilbi und auch am
Festtag selber für 4 Franken verkauft. Die Stanser Älper bringen damit
zum Ausdruck, dass sie nicht nur für ein gutes Jahr in der
Landwirtschaft und im Gewerbe danken, sondern dies mit einer besonderen
Leistung und mit der Unterstützung und Solidarität der Bevölkerung
untermauern möchten.
Gefeiert wird im
Pestalozzisaal
Der dritte Sonntag im Oktober ist der traditionelle Älpersonntag in
Stans. Da sich die Restaurierung im Hotel Engel verzögert, hat sich die
Älpergesellschaft mit dem neuen Stanser «Engel»-Wirt Mario Hug
arrangiert. Statt im «Engel»-Saal finden die Konsumationen am Sonntag
wie auch am Montag, inklusive des Älpertanzes, im Pestalozzisaal statt.
Ab Donnerstag, 31. Oktober, stehen im Hotel Engel Restaurant, Säli und
Saal, der 200 Personen für Bankette Platz bietet, für die Gäste
wieder zur Verfügung.
Werner Flury |
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vom Donnerstag, 29. August 2002 Älperchilbi
Stans
Motto 02:
«Mier dankid und hälfid»
Die Beamten für die Stanser
Älperchilbi sind gewählt. Und das Fest soll unter dem Motto «Mier
dankid und hälfid» stattfinden.
red. Die Älpergemeinde vom
17. August wählte die Beamtien für die diesjährige Älperchilbi. An
der Beamtenversammlung vom vergangenen Montag konnte festgestellt
werden, dass alle Gewählten ihr Amt annehmen. Die Älperchilbi findet
am 20.Oktober im gewohnten Rahmen als Erntedankfest statt.
Logo passend zum Motto
Die Älperchilbi steht unter dem Motto «Mier
dankid und hälfid». Dazu wurde vom Stanser Künstler Fredi Businger
ein zeitgemässes Logo gestaltet. Es zeigt das Alpkreuz auf einer
runden, grünen Fläche. Die runde Fläche kann ein Produkt des Älpers,
beispielsweise Käse, symbolisieren oder auch die grüne Weidefläche.
Es könnte auch eine «Spendemünze» im Zusammenhang mit einer Sammlung
für die Geschädigten in den Überschwemmungsgebieten darstellen. Die
Älpler 2002 wollen mit ihren Veranstaltungen die Bevölkerung auf
Dankbarkeit, Hilfsbereitschaft und Solidarität aufmerksam machen und
selber aktiv einen Beitrag leisten.
Die Beamten für dieses Jahr
Die Älper-Beamten 2002 sind:
Senior:
Walter Barmettler-Rohrer, Ennetmoos; Werner Businger-Odermatt, Stans;
Ludwig Kayser-von Matt, Stans; Josef Niederberger-Burch, Ennetmoos;
Josef Odermatt-Gut, Ennetmoos; August Zelger-Achermann, Stans; Ernst Blättler-Hurschler,
Kehrsiten; Walter Flury-Odermatt, Büren; Walter Flury-Durrer, Stans;
Kaspar Imboden-Felder, Oberdorf.
Pfleger:
Ferdinand Keiser-Barmettler, Stans; Alfred Emmenegger-Hess, Ennetmoos;
Tobias Walker-Müller, Kehrsiten; Werner Keiser-Pfyl, Stans; Josef
Odermatt-Christen, Büren; Walter von Holzen-Christen, Stans; Anastas
Hess-Barmettler, Stans; Fredi Niederberger-Niederberger, Oberdorf; Josef
Christen, Oberdorf; Peter Imboden-Flühler, Stans; Eduard Rohrer-Rohrer,
Niederrickenbach.
Hauptmann:
Peter Knüsel-Flühler, Stans; Rainer Schmidli, Ennetmoos; Josef
Camenzind-Achermann, Stans.
Statthalter:
Klaus Bissig-Rohrer, Stans; Fredy Barmettler, Ennetmoos; Eduard Ettlin
junior, Stans.
Bannwart:
Beat Frei, Obbürgen; Peter Odermatt, Ennetmoos.
Hirt:
Urs Rohrer, Büren; Thomas Kündig, Ennetmoos.
Helgenvogt:
Thomas Liem, Ennetmoos; Kornel Berwert, Büren.
Bannerherr:
Heinz Businger, Oberdorf; Bruno Odermatt-Mathis, Stans.
Fähndrich:
Fredy Odermatt, Oberdorf; Sepp Liem, Ennetmoos; Meinrad Gut,
Niederrickenbach.
Säckelmeister:
Jost Odermatt, Ennetmoos; Franz Odermatt, Obbürgen.
Sennenmeister:
Roger Gut, Stans; Dani Lüthi, Fürigen.
Brätmeister:
Peter Käslin, Ennetmoos; Michael Schlaufer, Ennetmoos.
Weibel:
Klaus Töngi, Stans; Christoph Baumgartner, Stansstad.
Vorsteller:
Heinz Odermatt, Oberdorf; Alex Lussi, Oberdorf; Severin Achermann, Büren. |